Hormonmischungen in den Wechseljahren als fragwürdiger Trend

Der Trend kommt, wie so oft, aus den USA, hat aber auch schon Deutschland erreicht: Für die Behandlung von Wechseljahresbeschwerden werden in den Vereinigten Staaten vielfach in der Apotheke angefertigte, individuelle Hormonmischungen eingesetzt.  Sie sollen eine persönliche Dosierung ermöglichen und bestehen aus sogenannten bioidentischen Hormonen, die den Östrogenen und Gestagenen entsprechen. Das klingt zunächst gut. Aber bietet der Hormonmix wirklich Vorteile?

 
Rezepturen oft problematisch
Sogenannte Magistralrezepturen von bioidentischen Hormonen werden in der Regel ohne Beipackzettel abgegeben. So kann leicht der Eindruck erweckt werden, dass diese Hormonmischungen sicherer und wirksamer als behördlich zugelassene Präparate sind. Aber das Gegenteil ist der Fall.  Es gibt keine Studien, in denen die Sicherheit und Wirksamkeit der verschiedenen Rezepturen überprüft wurden. Zudem ist es ein sehr komplexer Vorgang, Hormonpräparate in gleichbleibender Qualität herzustellen und damit auch den hohen Zulassungskriterien der Arzneimittelbehörden zu entsprechen.

 
Zugelassene Präparate dagegen sind ebenfalls mit bioidentischen Hormonen verfügbar und für eine maßgeschneiderte Dosierung deshalb besser geeignet. Beim Östradiol (Östrogen) geht das am einfachsten mit einem Gel, das auf die Haut aufgetragen wird. Dazu wird zum Schutz der Gebärmutter mikronisiertes Progesteron in Kapselform wie Utrogest gegeben – eine Kombination mit dokumentierter Wirksamkeit und Sicherheit. Mehr Informationen dazu gibt es beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de unter ww.rgz24.de/hormone.

 
Progesteron in Kapselform
Während beim Östradiol die Anwendung über die Haut vorteilhaft ist, weil dadurch die Leberpassage umgangen und das Risiko für Nebenwirkungen verringert wird, empfehlen Fachleute beim Progesteron die Einnahme in Kapselform, da damit ein ausreichender Schutz der Uterusschleimhaut vor Wucherungen gesichert ist. (djd).

 
Ein Drittel der Hormonmischungen in den USA mit Qualitätsmängeln
(djd). Eine Untersuchung von 29 individuellen Hormonzubereitungen in den USA ergab, dass ein gutes Drittel bei mindestens einem der Standard-Qualitätstests durchfiel. Bei den zugelassenen Präparaten waren es weniger als zwei Prozent.  Die üblichen Darreichungsformen bei der Hormontherapie wie Kapseln bei Progesteron und Gele oder Pflaster bei Östradiol bieten eine zuverlässige Qualität und Dosierung. Mehr zum Thema Wechseljahresbeschwerden gibt es unter www.hormontherapie-wechseljahre.de.

 

 

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